| | Olga Sedakowa schreibt: die Essays Achmatowas und Zwetajewas über Puschkin dürften »uns einiges über die künstlerische Natur der Autorinnen selbst sagen: erschließt doch ein Poet den anderen Poeten mit demselben Schlüssel, mit dem er die eigene »Schatulle mit dreifachem Boden« verschließt«. Die gilt wohl auch für die Dichterin Sedakowa, die sich in diesen literarischen Essays über die Großen russischer Lyrik Puschkin, Mandelstam, Achmatowa und Zwetajewa als eine philologisch versierte Intellektuelle zeigt. Sie geht klassischen Fragen nach, die heute kaum noch gestellt werden – etwa nach der Moral und der Schönheit in der Dichtung oder nach der anthropologischen Dimension der Kunst – und ihre bisweilen überraschenden Antworten eröffnen dem deutschen Leser eine neue Sichtweise auf die russische Literatur und helfen gleichzeitig, Sedakowas eigene Gedichte zu interpretieren. |
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