Aus Wilde Heckenrose | (1976-1978) | |
Zehnte Legende. Jakob | Er schlief rasch, wie jener, der nahm
den guten Stab - und er geht fort
zu erzählen, wie er suchte
und nicht fand, und er wartet dort,
zu sehn, wie hängt und hängt der Staub,
der niemanden umgibt als Sinn,
daß unser Himmel für das Aug
nicht Kuppel, sondern Kubus ist - er
donnert, das Herz ist in ihm drin.
Er schlief und schlief, hielt in der Hand
der Räume angebissen Stück,
die in der Ferne dröhnen lang,
des Dunkels, das gen Osten rückt.
Andere lebten wie der Fluß.
Doch er konnt’ nicht schlucken den Schluck
der Nachricht - schlief, wie er nur konnte,
schlief verborgen, schlief im Sand,
schlief zerbröselnd, als wär er Sand -
und Gott,
der nicht warten konnte,
fiel verschmachtend in ihm nieder,
vom Schlaf ergriffen die Lider. | Walter Thümler | |
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