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Aus Anfang des Buches | |
Portrait des Künstlers in mittleren Jahren | Wer, wann, wozu,
mit welchem Malerpinsel
über diese Züge strich,
den sinnentleerten, die manchmal wie der Himmel,
ohne Ziel, Ende und Namen –
ohne den Sturm des Erzitterns, das Geschwader des Aeronauten, die Mikadostäbchen des Kindes –
Himmel, der die Bäume bewegt
ohne Wind, und stärker als der Wind:
so daß sie aufstehen und weggehen
von ihren Wurzeln
und von ihrer Erde,
von ihrem Stamm und ihrer Sippe:
O, dahin, wo wir uns selbst ganz und gar nicht kennen!
in den sinnentleerten glanzlosen Himmel.
Mit welchem Kalk, welchem Lehm,
welchem Sinn,
Gewinn, Angst, Erfolg
sind sie vermauert, ganz fest verschlossen –
die Sehschlitze,
Dachfenster,
die Schießscharten im ungeweißten Stein,
wo hindurch man sich bekanntlich nicht satt sieht?
O, mein lieber Augustin,
alles verging, guter Augustin,
alles verging, alles ist zu Ende.
Ganz gewöhnlich zu Ende. | Walter Thümler | |
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| | | | Portrait des Künstlers in mittleren Jahren |
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